Im ersten Beitrag befasse ich mich mit der Seele, die inkarniert. Es gibt viele Menschen die daran glauben, andere halten es für völligen Unsinn. Manche wehren sich regelrecht gegen diesen Gedanken. Es gibt inzwischen viele Berichte von Personen, die klinisch tot waren und danach wieder in ihren Körper zurückgekehrt sind. Das ist allerdings nicht das Thema, um das es mir hier geht.
Mich interessiert vor allem die Frage, warum es Manchen so schwerfällt, diese Möglichkeit überhaupt in Betracht zu ziehen? Ich möchte verstehen was die Beweggründe dafür sind. Vielleicht spielt die Angst vor dem Unbekannten eine Rolle. Vielleicht ist es aber auch einfacher, sich nicht damit auseinanderzusetzen.
Wenn wir davon ausgehen, dass es lediglich dieses eine Leben gibt, drängt sich mir beim Blick auf unsere Welt doch schnell die Frage auf: «Ist das Leben nicht ungerecht?» Allein schon, wenn man sich anschaut, wie unterschiedlich Sicherheit, Lebensstandard, Gesundheitssysteme oder der Zugang zu Nahrung verteilt sind. Für mich bleiben bei dieser Variante viele offene Fragen und ich finde, dass es nicht ganz zu Ende gedacht ist. Vor allem verursacht es Unzufriedenheit, fördert Opferrollen und man kann stundenlang darüber nachdenken wie schlecht es uns geht und wie ungerecht diese Welt doch ist.
Ganz anders sieht es aus, wenn man die Möglichkeit vieler Leben betrachtet. Angenommen, jede Seele bekommt dieselben Aufgaben, aber in unterschiedlichen Leben oder Jahrhunderten, entsteht ein viel ausgewogeneres Bild.
Stellt euch vor, jede Seele, die erschaffen wurde, geht in eine Art Schule. Dort bekommt sie einen Aufgabenplan, denselben wie alle anderen Seelen auch. Die ersten 7 Zyklen verbringt sie im Seelenland, um die Grundbegriffe zu lernen. Erst wenn sie bereit ist, entscheidet sie, wo und wie sie ihre Aufgaben erfüllen möchte.
Das muss nicht die Erde sein. Es gibt unzählige Universen und Galaxien, in denen eine Inkarnation möglich ist. Diejenigen, die etwas mutiger sind und Lust auf Abenteuer haben, entscheiden sich für die Erde. Mutig deshalb, weil das Menschsein, im Vergleich zu anderen Welten, eine ziemlich grobstoffliche und herausfordernde Erfahrung für eine Seele ist.
Warum eine Vorstellung vom Sterben Ängste lösen kann
Ich bin ein sehr pragmatischer und logisch denkender Mensch. Für manche mag das ein Widerspruch zur energetischen Arbeit sein, doch genau diese Bodenständigkeit schätzen viele meiner Klienten an mir. Früher, als ich mich noch nicht mit der Energetik beschäftigt habe, bin ich sehr logisch an die Sache heran gegangen. Für mich gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Seele hat über viele Leben hinweg bestimmte Aufgaben oder wir haben nur dieses eine Leben und wenn wir sterben, ist alles vorbei.
Ich habe immer schon Inkarnationen für möglich gehalten, denn mir hat einfach diese Vorstellung besser gefallen. Der Gedanke, dass die Seele mit dem Tod wieder ins Seelenland zurückkehrt und nur der Körper hier endlich ist, ist für mich sehr viel schöner, als dass mit dem Tod wirklich alles vorbei sein soll und man einfach im dunklen Grab verschwindet. Diese Vorstellung fühlte sich für mich nicht stimmig an und machte mir auch ein wenig Angst.
Die Verbindung zwischen Angst und fehlender Vorstellung
Apropos Angst. Einige der täglichen Ängste sind mit der Grundangst vor dem Sterben eng verbunden. In meiner Praxis konnte ich vielen Klienten helfen verschiedene Ängste loszuwerden, indem sie sich mit dem Sterben auseinandergesetzt haben. Wenn ein Mensch keine Vorstellung hat was beim Sterben geschieht, und ich meine jetzt nicht körperlich und physisch, sondern ob jemand ein Bild davon hat wohin die Reise geht oder nicht, dann ist es oft ein langer «Kampf» beim Sterben und auch im Leben quält man sich mit vielen Ängsten ab.
Es gibt hier kein Richtig oder Falsch, es gibt nur eine Vorstellung oder keine. Es ist völlig egal, ob ihr euch eine Blumenwiese vorstellt oder dass euch eure Lieben, bereits verstorbenen Freunde und Verwandte, erwarten oder auch beides. Es ist auch eine ganz andere Vorstellung möglich, aber die Vorstellung, es gibt nichts mehr und es wird einfach dunkel, führt zu Ängsten (und auch Beschwerden) und das nicht nur beim Sterben.
Warum wir Angst haben, uns etwas vorzustellen
Viele Klienten haben Angst sich darüber Gedanken zu machen und sich konkrete Bilder vorzustellen, denn sie befürchten, dass sie dadurch früher sterben würden. Und ja, das gibt es, mehr als man glauben würde. Ich habe es meinen Klienten immer so erklärt – und ihr dürft gerne mitmachen: «Was für ein Gefühl hast du, wenn dir jemand sagt, dass du allein nach Usbekistan fliegen musst, wenn du keinerlei Vorstellung von diesem Land hast? Fühlt sich das gut an? Fühlst du Vorfreude? Oder ist es eher ein mulmiges, unsicheres Gefühl?». Bei mir definitiv das mulmige Bauchgefühl.
«Stell dir jetzt dieselbe Frage aber mit dem Unterschied, dass du dich mit dem Land intensiv beschäftigt hast. Du weisst, dass es in dem Land sicher ist und dass es tolle prachtvolle Städte gibt. Ein Land, mit lebendigen Basaren, wo die Menschen herzlich und gastfreundlich sind und es eine abwechslungsreiche Natur gibt. Wie fühlt es sich jetzt an, wenn du dorthin fliegen solltest? Besser, oder?»
Und jetzt noch eine letzte Frage: «Wenn du dich nach der Flugbuchung mit dem Land beschäftigst, dir Bilder und eventuell eine Dokumentation angesehen hast, buchst du dann um und nimmst einen früheren Flug? Eher nicht, oder?»
Seht ihr, so ist es mit der Beschäftigung mit dem Sterben. Nur weil du dich mit dem Land beschäftigt hast, fliegst du trotzdem, dann, wann dein Flug gebucht ist. Und mit dem Sterben ist es genauso. Der Seelenplan ist fix und somit auch das Sterbedatum.